Begleiteter Umgang
Die Zeit der Trennung oder Scheidung ist für Kinder nicht leicht zu verarbeiten
Schaffen es die Eltern, ihren Kindern eine tragfähige Beziehung zu beiden Elternteilen zu ermöglichen, so können diese die veränderte familiäre Situation eher akzeptieren und sich weiterhin gesund entwickeln.
Gerade dies aber fällt Eltern oft schwer
Die betreuenden Elternteile befürchten, dass die Kinder negativ beeinflusst oder durcheinander gebracht werden und der Alltag sich noch schwieriger gestaltet.
Die Umgangsberechtigten fühlen sich ausgeschlossen und befürchten, keinen Einfluss mehr auf die Erziehung der Kinder zu haben.
Die Kinder stehen dazwischen, sie sind verunsichert und ängstlich, fühlen sich allein gelassen und reagieren zum Teil übermäßig angepasst, zum Teil aggressiv.
Sie haben keinen Einfluss auf die familiäre Situation und sind oft noch nicht in der Lage ihre Wünsche in Worte zu fassen.
Kinder brauchen Vater und Mutter
Darüber sind sich Fachleute und die meisten Eltern im Klaren. Mutter oder Vater bleibt man auch nach einer Trennung oder Scheidung.
Wenn die Eltern sich nichts mehr zu sagen haben, Streit durch Enttäuschungen und nichteingehaltene Zusagen zum Alltag wird, empfiehlt sich, dass sich Mann und Frau in aller Ruhe und Gelassenheit zusammensetzen, um doch eine Lösung für die Kinder zu finden. Dass dies ohne Hilfe und Unterstützung manchmal nicht mehr möglich ist, ist menschlich. Auf beiden Seiten sind Hoffnungen und Erwartungen enttäuscht oder zerstört worden. Gegenseitige Ablehnung herrscht vor.
Was ist begleiteter Umgang?
Mit dem “Begleiteten Umgang” bietet der Deutsche Kinderschutzbund den Kindern die Möglichkeit, unter spannungsarmen Bedingungen, auf neutralem Boden und unter dem Schutz der BetreuerInnen eine Beziehung zu beiden Elternteilen bzw. anderen wichtigen Bezugspersonen auch nach deren Trennung aufzubauen und zu pflegen. Wenn die Eltern zeitverschoben kommen, müssen sie sich nicht begegnen und können keine Konflikte in Gegenwart des Kindes austragen.
Das Wohl des Kindes steht für uns immer im Vordergrund
- Der “Begleitete Umgang” dient dazu, ein möglichst spannungsfreies Treffen von Kind und Umgangsberechtigtem zu ermöglichen.
- Wir bewerten nicht und stellen uns nicht auf die Seite eines Elternteiles.
- Wir reden miteinander – nicht übereinander.
- Der “Begleitete Umgang” findet in der Regel in den Räumen des Kinderschutzbundes statt.
- Der “Begleitete Umgang” ist keine Therapie, kein Mittel, um Partnerschafts- oder Beziehungsprobleme zu lösen.
- In der Vorbereitungsphase werden beide Elternteile zu getrennten Beratungsgesprächen eingeladen. Danach lernen die Kinder die betreuende Person kennen.
- In der Phase des Begleiteten Umgangs können Umgangsberechtigte und Kinder sich auf neutralem Boden und in einem geschützten Rahmen treffen. Die Kontakte können sowohl unter der Woche als auch an Wochenenden und Feiertagen stattfinden. Sie werden von speziell geschulten MitarbeiterInnen begleitet, die das Wohl der Kinder in den Vordergrund stellen.
- In der letzten Phase werden Eltern und Kinder auf einen freien Umgang vorbereitet. In dieser Zeit ist es auch möglich, dass nur noch die Übergaben, nicht aber die Kontaktzeiten selbst betreut werden.
Was ist unser Ziel?
Durch Beratungsgespräche mit einzelnen Familienmitgliedern oder mit der ganzen Familie sollen die Eltern lernen, die so wichtigen Besuchskontakte selbst zu regeln und zu gestalten. Auch wenn sich die Eltern trennen, sollte der regelmäßige und unbelastete Kontakt zu beiden Elternteilen auf Dauer möglich sein.
Ansprechpartner:
Lisa Haas
Mobil: 01573 – 82 48 319
E-Mail: bu@kinderschutzbund-germersheim.de
Termine nach Absprache
Weiterführende Seiten:
– Reden hilft
– Trennungs- und Scheidungsberatung
– BetreuerInnen Schulung
Förderer:
– Kreis Germersheim
– Kinderschutzbund
– Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend Rheinland Pfalz